Zeittafel von Stockhausen


ca. 1800 v. Chr.

bis 800 v. Chr. In der Bronzezeit ist unsere Gegend schon besiedelt. Funde von Grabbeigaben aus den zahlreiche Hügelgräbern, die rund um unser Dorf verteilt sind stammen aus dieser Zeit.

ca.1200 v. Chr.

Zur sog. Hochbronzezeit hatte auch die Hügelgräberkultur ihren Höhepunkt erreicht.

ca. 900 v. Chr.

Um 900 v. Chr. War die Besiedelung enger geworden und an die Stelle der einzelnen Hügelgräbern traten nach und nach die Urnenfelder.

ca. 800 v Chr.

Ungefähr zu dieser Zeit kommen die Kelten in unsere Gegend..

ca. 160

Beginn der Germanischen Völkerwanderung

ca. 400

Bis 600 aus der eigentlichen Germanischen Zeit finden wir in unseren Wäldern keine Grabhügel, aber zahlreiche ehemalige Wohnstellen, sog. „Wohnpodien“.

ca. 310

Die Völkerwanderung kommt zur Ruhe.

ca. 350

Beginn der Besiedlung der Wetterau und des Vogelsbergs durch die Chatten. Die Alemannen werden nach Süden gedrängt, die Chatten gehen als Hauptstamm in den zweiten großen germanischen Bund, den Franken über.

ca. 500

Bis etwa 500 lebte die keltische Bevölkerung in unserem Dorf, die jetzt von nachdrängenden Germanen vertrieben wird.

ca.501

Nach 500 drangen die Germanenstämme der Chatten in das Vogelsberggebiet ein, sie folgten den Fluß und Bachläufen, rodeten die Sumpfwälder und gründeten vermutlich unser Dorf auf seinem heutigen Platz.

ca. 600

In Fulda besteht ein fränkischer Königshof, zu dem die Umgegend gehört.

ca. 700

Um diese Zeit wird der fränkische Königshof in Fulda, vermutlich durch einen Einfall der Sachsen, zerstört.

743

Der fränkische Hausmeier Karlmann schenkt Bonifatius das Gebiet um Fulda („Eihloha“), für die Gründung eines Klosters.

744

Am 12. März wird das Kloster Fulda durch Abt Sturmius gegründet.

812

und 822 in der Kirchspielbeschreibung der Kirche Großenlüder wird der Molkenborn und der Stickelstein (Stekkentenstein) genannt.

um 850

In der Gegend herrscht eine große Hungersnot.

1012

König Heinrich II. schenkt dem Kloster Fulda den alten Bannforst (Wildbann) Zunderhardt (zwischen Moos und Schlitz), damit auch unser Gebiet.

vor 1200

Aus der Zeit vor diesem Datum ist ein Taufstein vorhanden, dieser steht jetzt wieder in der Kirche. Er war einst ausgemustert und diente sogar im Pfarrstall als Pferdetränke, stand dann auch einmal im Pfarrgarten als Blumentopf.

16.5.1287

Erste Erwähnung von Stockhausen: zur Gründung des Klosters Blankenau werden auch Güter und Einkünfte, die in Stockhausen liegen gestiftet.

1296



Vermachen Syffridus, Miler de Eysenbach und seine Gattin Alkeidis ihre Güter, u. a. eine Mühle zu Stockhausen dem Kloster Blankenau, die Ländereien waren das Leibgeding (Aussteuer) der Ehefrau gewesen.

1296



Stockhausen ist fuldisches Gericht. Zum Gericht gehören Stockhausen, Rixfeld, Schadges, Niederndorf, Vietmes, Bedelsdorf, Dankenrod, Gerwigesdorf, Brüglos, Richolfes und Rispach.

1312

Mechttildis, die Witwe Traboldthos von Eisenbach vermacht dem Kloster zu Blankenbau ihr Dorf Rispach (Wüstung bei Stockhausen) und den Reisberg.

1324

In einem Schreiben von Fürstabt Heinrich VI. wird Kirchstockhusen genannt. Demnach befand sich in Stockhausen nachweislich seit dem 14. Jahrhundert eine Kirche

1361

Diese Jahreszahl stand auf dem Turm der alten Kirche der in diesem Jahr für die damals schon vorhandene Kirche neu erbaut wurde.

1395

29. Juni. Laut Schenkungsurkunde erhält das Kloster Blankenau von Röhrich von Eisenbach die Eisengruben im Gericht Stockhausen. Der Eisenfundort war am Arnberg (Ahornberg), dem heutigen Reisberg und im Stickelstein.

1405

23. Juni, die Schenkung wird mit einem „Frischwasser“, der Nente in der Nähe von Rispach erhöht.

1428

Seit 1428 tragen die Riedesel das Gericht Stockhausen als fuldisches Lehen. Vorher gehörte Stockhausen zu Fulda.

1428

Mit dem Tode des Ritters Röhrich war der Mannesstamm derer von Eisenbach ausgestorben. Der Ehevertrag seiner Tochter Margaretha von Röhrenfurt mit dem Ritter Hermann Riedesel wurde am 17. Januar geschlossen. Die Herrschaft der Riedesel begann.

1441

10. Februar, der Abt von Fulda gibt an Hermann Riedesel das Patronatsrecht über die Kirche zu Lauterbach und die Stiftungsgüter zu Stockhausen, Ilbeshausen, Landenhausen, Salzschlirf und Schlechtenwegen zum Lehen (im sog. Besserungs-brief).

1465

bis 1471, Anspannungen zwischen den Riedeseln und dem Abt von Fulda lösen die große fuldische Fehde aus. Gegenseitig schädigt man sich durch Mord, Raub, Brand, Gefangennahme usw. Manche Dörfer und Weiler gingen in Flammen auf und wurden dem Erdboden gleich gemacht, so auch die Orte Bedelsdorf, Gersdorf, Niederndorf, Rissbach, Bruwels und Richolfes, die danach alle wüst lagen.

1467

Wegen der Lehenshoheit bricht die Riedeselsche Fehde gegen den Abt von Fulda aus. Sie wird mit großer Härte geführt und trifft hauptsächlich die gegenseitigen Untertanen, mit Ausnahme der Dörfer, in denen beide Parteien Besitzungen haben (gemengte Güter), so wird auch Stockhausen weitgehend verschont.

1467

7. Juni, auf bitten der Äbtissin von Blankenau bleiben die Dörfer Blankenau und Stockhausen (war ja fuldisches Lehen) neutral, so daß beide vor der Verwüstung verschont blieben

1471

Am 29. Oktober wird Friede geschlossen. Der erste Fuldische Schenkbrief für Hermanns Söhne weist Stockhausen als eigen genanntes Lehnsstück auf.

1489

Hermann Riedesel war verschuldet und verpfändete das Dorf Stockhausen und die dort liegende Waldschmiede dem Abt von Fulda.

1507

Da Hermann das Dorf Stockhausen am Herzen lag, löste er die Pfandschaft mit geliehenem Geld wieder ein.

1524

Am 11. Mai: Die Schöffen weisen auf dem Gerichtsplatz unter der Linde in Stockhausen die Landscheidung aus und machten eine Grenzbegehung, diese geschah immer wieder in gewissen Abständen.

1527

23. Oktober, wird der evangelische Pfarrer Kaspar Haun, vom Abt von Fulda seiner Stelle enthoben, es wurde wieder ein katholischer eingesetzt, da trennte Herrmann Riedesel seine Dörfer ab und wies sie Stockhausen zu, da hier das „göttlich Wort lauter und rein gepredigt werde“. Die Reformation im Gericht Stockhausen ist durchgeführt und die Lostrennung vom alten Glauben ist erfolgt.

1527

Hermann Riedesel schafft so das Kirchspiel Stockhausen, mit den Orten Altenschlirf, Rixfeld, Schadges, Steinfurt und Schlechtenwegen.

1534

Das Kloster Blankenau führt Klage gegen die Riedesel, weil es durch diese aus acht jetzt wüsten Dörfern gedrängt wurde und die Riedesel deren Dorfbewohner genötigt hatten sich in Stockhausen anzusiedeln. Unser Dorf hat also sogar aus der Fehde an Bevölkerung zugenommen.

1549

23. Juli, Fuldische fallen in Stockhausen ein, 40 Reiter und 600 Mann Fußvolk, be-setzen den Kirchhof, nahmen den Leuten das gemähte Gras von den Wiesen, pfändeten das Vieh im Ort und auf den Weiden.

1558


bis 1563, Erbauung der Hermannsburg durch Adolf Hermann Riedesel im „Sumpf zu Stoghusen“, welche die Inschrift getragen haben soll: „Daß dieses Haus so närrisch leit, verschuld eitel Haß und Bosheit.“ Die Hermannsburg stand im heutigen oberen Schloßgarten hinter dem Platz, an welchem das neue Schloß erbaut wurde. Sie soll ein schönes, nicht sehr umfangreiches, zum Teil aus Holz gebautes „Schlösschen“ gewesen sein. Heute ist nur noch ein Kellergewölbe erhalten.

1561

Hermann Riedesel kauft von den Kindern des verstorbenen Johann von Merlau die Hälfte und von Kraft Rau zu Holzhausen ein weiteres Viertel des Merlauschen Hofes zu Stockhausen.

1565

Etwa um diese Zeit trat der erste evangelische Pfarrer Springelius Niger aus Herborn seinen Dienst in Stockhausen an.

1565

Die Riedesel erlassen zur Einsparung von Holz eine „Holzordnung“, in jedem Dorf soll ein Gemeindebackhaus gebaut werden und die alten Backöfen sollen nur noch im Herbst zur Trocknung der Birnen benutzt werden. Das willkürliche Fällen von Bäumen oder das Aufhauen von Windfall wurde verboten. Dagegen soll jedes Hausgesäß jährlich zwei Klafter Brennholz erhalten usw.

1569

Bis 1572 „Mutschierung“ des Riedesellandes, d. h. Aufteilung der bisherigen gemeinsamen Besitzungen und des Genusses von gemeinschaftlichen Stammgütern zwischen Adolf Hermann Riedesel und seinen beiden Vettern.

1578


Am 22. Juni klagt Adolf Hermann Riedesel, seine Vettern würden ihm verbieten zu Stockhausen ein eigenes Gefängnis in Stockhausen zu bauen.

1580

Die Kirchenuhr, der Taufkessel und die Glockenseile werden repariert.

1582

14. Juli, Adolf Hermann Riedesel stirbt, mit ihm die Hermannsburger Linie der Ried-esel.

Nach Adolf Hermanns Tod waren die hiesigen Bürger und Bauern den Junkern mit Eid und Pflicht ergeben, am 22. Juli fand eine Huldigung in Stockhausen an der Linde vor dem Kirchhof statt, wo die Leute neu verpflichtet wurden.

1586

Der sog große Erbvertrag zwischen der Witwe Adolf Hermanns, Ursula Förtsch von Thurnau und den Vettern wird geschlossen. Die Hermannsburg fiel an die Vettern Johann VIII. und Volprecht II.

1599







Die beiden Brüder machten sich gleich an die Wiederherstellung des schon am verfallen gewesenen schönen Gebäudes. Eine Inschrift auf einem Stein im großen Saal, die leider mit dem ganzen Bau verloren ist erinnerte daran (sie war in lateinischer Sprache, hier die deutsche Übersetzung):

„Der hochheiligen Dreieinigkeit geweiht. Das Jahr 1563 ist mein Geburtsjahr. Mein Gründer war der edle und feste Adolf Hermann Riedesel zu Eisenbach, Erbmarschall zu Hessen. Als er gestorben war, wollte auch ich langsam sterben und als sein Gehäuse wie Trümmer zerspringen. Und ich wäre eingestürzt, wenn mir nicht unter den Nachfolgern, den Brüder Johann und Volpert desselben Geschlechts, die mir zu Hilfe kamen, neue Hölzer und Kernhölzer und Dächer und viele Zierde gegeben worden wäre; so werde ich als ständiges Denkmal für die Nachkommen bleiben, dass väterliche Eintracht nicht zu Grunde gehen lässt. Im Jahre des erneuten Heils 1599“

1599

Wurde in die Sakristei der Kirche eingebrochen und alle Altartücher gestohlen.

1603

Von Heinrich Döll wird ein Gebäude für eine Schule gekauft und eingerichtet, in das die erste Freischule, als Tochter der Kirche einzieht.

1609

Johann und Volprecht Riedesel stifteten für die Kirche zu Stockhausen ein Legat in Höhe von 1.110 Gulden. Das gesamte Geld wurde jedoch für Reparaturarbeiten verbraucht.

1612

Die Pest herrscht in Stockhausen.

1616

Wird an der Stelle der kleinen Kapelle zu dem heiligen Kreuze ein „Mauerschädel“ erwähnt, „Heilig Hauk“ genannt, der dann später wieder „Heilig Kreuz“ heißt.

1623

Die Kirchenfenster mußten für 2 fl (Gulden) und 11 g (Gnacken) repariert werden, sie wurden von Bayrischen Soldaten eingeworfen.

1626

8.000 Ulanen liegen acht Tage lang im Riedeselland, viele in Stockhausen und plündern das Dorf aus.

1627

und 1628 hören wir von Zerstörungen im Pfarrhaus, Kirche und Schule, von Repa-raturen an Fenstern und Türen, die durch Beschädigungen der wilden Soldateska erforderlich werden.

1631

bis 1632, mitten unter den Stürmen des Krieges wurde auf der Mauer des Kirchen-turmes ein Stück Mauer von 9 Fuß und ein neues Dach errichtet.

1631




und 1632 werden Verheerungen von „Papenheimischen“ Truppen gemeldet. Auch „Tyllische“ Verbände müssen hier durchmarschiert sein, die furchtbar gehaust haben: Türen von Kellern, Scheunen, Kammern, Ställen wurden zerschlagen, die Kirche aufgerissen, Pferde hineingestellt, Glockenseile abgerissen und alles verwüstet.

1634

am 19. Juli sollte das Holsteinische Regiment nach Stockhausen kommen, Johann und Volprecht Riedesel ritten ihm aber nach Schlitz entgegen und bewegen die Befehls-haber nach Blankenau ins Fuldische zu gehen, hierfür ist sogar „Schmiergeld“ geflossen.

1634

25. September, früh am Morgen kommen die Kroaten, denen sich im fuldischen etwa 3000 Bürger und Bauern angeschlossen hatten, nach Stockhausen. Sie waren teils mit Musketen und Büchsen, teile mit Spießen, Stangen, Hellebarden und Äxten bewaffnet. Das Kriegsvolk plünderte nicht nur das Dorf, sondern auch die Hermannsburg aus und versuchten diese sogar in Brand zu stecken, was aber mißlang.

1635

Der Pfarrer zieht ins Schulhaus, da Fenster und Türen am Pfarrhaus zerstört sind.

Das Dorf hatte durch den 30jährigen Krieg fast 50 % an Menschenverlusten!

1638

Viele Güter im Ort stehen leer, die Bewohner wurden durch das Kriegsvolk vertrieben oder kamen gar ums Leben.

1649

Pfarrer Köhler schreibt einen Seufzer, wegen der andauernden Kriegsgefahr, ins Taufbuch: „Gott gebe uns ein gut newes Jahr und rett uns vor aller Gefahr!“

1655

Der Kirchhof besitzt ein Toden Beinhaus, die Kirche vermutlich schon eine Orgel.

1655

Ein Schreiber berichtet, daß es um diese Zeit hier mehr Wölfe als Schafe gab.

1658

Da nach 1650 mehrere gesegnete Jahre kamen, sind keine Hausarmen mehr im Dorf.

1672

Altenschlirf, Schlechtenwegen und Steinfurt werden von der Stockhäuser Kirche getrennt und bilden mit Weidmoos und Nösberts eine eigene Kirche.

1672

20. – 22. September lagert Kaiserliche Artillerie in Stockhausen.

1678

An der Stelle, wo heute die Bärenmauer steht wird der letzte wild lebende Bär der Gegend erlegt.

1684

Der Streit mit dem Kloster Blankenau über Landbesitzrechte auf Stockhäuser Gebiet wird durch Vergleich beendet.

1687

Das Legat für die Kirche wurde neu gegründet durch Georg Riedesel in Höhe von 600 Gulden, durch immer neue Stiftungen wird das Legat bis zum Kirchenneubau auf 42.000 Gulden angewachsen.

1701

Die alte Kirchenorgel wird einer Hauptreparatur durch den Orgelbauer Johannes Bien aus Blankenau unterzogen.

1756

bis 1762, auch im siebenjährigen Krieg ist Stockhausen sehr mitgenommen worden und muß durch Einquartierung und Formagierung sehr leiden.

1757

Vom 3. Dezember bis 2. März 1758 waren Teile des Reiterregiments „Gramont“ sowie Saarbrückische Volontäre in Stockhausen einquartiert, die am 5. November 1757 bei Roßbach von Friedrich dem Großen geschlagen worden waren.

1759


Im Frühjahr wurde das Dorf mit „Hessen-Kasselischen“ und „Hannoverischen“ Truppen belegt.

1759




Am 31. März lag sowohl in Stockhausen, wie auch in Schadges alle mit alliierten Truppen angefüllt. Hier war das Hauptquartier nebst Artillerie und drei Regimentern, dort lag eine Eskadron Tragoner von dem Prinzen Hollstein Gottorp. Diese übertriebene Einquartierung dauerte 13 Tage.

1759



Mitte Mai begab sich der Samtschultheis Johann Christoph Trapp vom Gericht Stock- und Landenhausen in das alliierte Hauptquartier nach Ziegenhain wegen Begleichung der Foursagerechnungen. Am 26. Juni wurden 15.350 fl überwiesen.

1760

Am 23. Juni ist erneut von Einquartierungen und starken Truppenbewegungen die Rede.

1761


Das geringste und ärmste Gericht Stock- und Landenhausen hatte länger als zwei Monate zwei Kompanien Reiter in Quartier. Anfang Juni mußte es 20 Wagen und je zwei Paar Ochsen bespannt zum Transport des Magazins nach Fulda stellen. Dazu kamen dauernd starke Durchzüge. Zu allem Überfluß richtete am 15. Juni ein Wolkenbruch große Verwüstungen an. Die Pferde der Einquartierten Reiter standen, da es nicht so viele Ställe gab, nachts in den Gärten und fraßen die Bäume kahl.

1761

und 1762, wird von einer „hitzigen“ Krankheit berichtet, die durch Einquartrierung eingeschleppt wurde.

1762


Im Frühjahr flüchten die Bauern mit ihrem Vieh in den Wald um sich zu schützen.

Weil diese Flucht unbegründet war wurden sie dafür bestraft.

1762

21. und 22. Oktober, deutsche Truppen fouragieren in Stockhausen.

1766


Stirb hier ein Kind von dem 5. hindurch passierenden Transport der aus verschiedenen Ländern des Deutschen Reiches nach Rußland emigrierender Kolonisten. Von hier zogen 46 Personen, Groß und Klein mit. Wäre nicht ein herrschaftliches Verbot erteilt worden, so wäre wohl das halbe Dorf entvölkert worden. Wie von den herrschaftlichen Emissarien zuverlässig berichtet wird sollen insgesamt 120.000 Personen ausgewandert sein, davon aber 20.000 schon auf der Reise gestorben sein.

1772

und 1773 wird durch den Orgelbaumeister Wegmann aus Frankfurt eine neue Orgel gebaut.

1773

Beträchtliche Verheerungen durch Hagelwetter, die gesamten Feldfrüchte werden vernichtet und das Kreuz am Kirchturm umgebogen.

1774

Die Riedesel gewinnen den Prozeß um den Kartoffelzehnten.

1774

Die Kirmesfeier wird von Bartholomäi (24. August) auf Simonis und Judä (28. Oktober) verlegt, weil dann die Ernte vorbei ist.

1777

Wüteten die Blattern und rafften viele hinweg.

1786

Die Gerichte Stock- und Landenhausen beschweren sich, weil sie viermal im Jahr Milizübungen durchführen müssen.

1787

Das Gericht Stockhausen liegt mit dem Gericht Altenschlirf im Streit wegen eines Landstücks im Zweifelsgraben.

1790

bis 1807 Erbauung des heutigen Schlosses.

Ungefähr zu dieser Zeit ließen die Riedesel die ersten Tannen pflanzen.

1795

Die Gemeinde verweigert der Herrschaft das Lehmfahren zu Bau einer Wirtschaft, auch gegen die Einsetzung eines Forstläufers wird protestiert.

1803

Durch den Reichsdeputationshauptschluß erhielt Hessen-Darmstadt größere Landgebiete. Der Landgraf erhielt den Großherzogtitel.

1805

Bisher wurden die Toten in Familiengräbern beerdigt, dieser Brauch wird eingestellt.

1806



Nach der Medialisierung der riedeselischen Herrschaft kam Stockhausen zu Hessen und gehörte seit dem zum Großherzogtum Hessen. Nach und nach wurde es von der Feudalherrschaft der Riedesel losgelöst und in die hessische Verwaltung übernommen.

1806




Am 4. August kam nachmittags um 5 Uhr ein französischer Kapitän und 90 Unter-offiziere im Eilmarsch von Schotten her um die Gerichtsorte Lauterbach, Altenschlirf und Stockhausen/Landenhausen zu besetzen. In der Nacht vom 26./27. September ziehen sie wieder ab.

1810

Im Schloßpark wird das große Gewächshaus gebaut.

1812

17 Söhne des Dorfes müssen zur Armee Napoleons einrücken, keiner von ihnen sieht die Heimat wieder.

1812

Von Ende Dezember bis Oktober 1813 waren an Franzosen nacheinander 59 Offiziere, 94 Wachtmeister und 1.611 Mann abwechselnd in Stockhausen im Quartier, wohl zur Sicherung der An- und Abmarschwege.

1813


Nach der Völkerchlacht bei Leipzig kommt Blücher auf seiner „Franzosenjagd“ durch die Gemeinde.

1813

Am 1. November lagen 4.000 Mann russische Truppen in der Gegend.

1814

Auch beim Rückmarsch russischer Abteilungen aus Frankreich ende Mai, anfangs Juni gab es Durchmärsche des 2. Russischen Armeekorps.

1818

Am 11. Mai wir in Stockhausen Ferdinand Briegleb, der Dichter des Vogelsbergliedes geboren.

1819

Am 13. April wird mit den Riedeseln ein Vergleich wegen des Deputatholzes geschlossen.

1830

Wurde in die baufällig gewordene Kirche eine ganze neue Südwand eingezogen.

1833

Die Südliche Wand der Kirche wird teilweise durch eine hölzerne ersetzt und die Decke, die während des Gottesdienstes knisterte wird abgestützt.

1837

und 1838, wird die neue Schule im Herrschaftlichen Kutschergarten gebaut.

1838

 

 


1840

 

Am 16. Juli beschließt der Gemeinderat der beabsichtigten Errichtung einer Spar- und Leihkasse nicht beizutreten, da bereits eine Kreditleihkasse bei der Gemeinde besteht.

Am 8. März wird der neue Friedhof eingeweiht.

1841

Am 1. Pfingsttag ließ der Herr Erbmarschall die Kirche wegen Baufälligkeit schließen.

1841

Am 6. Oktober wird eine Kleinkinderverwahranstalt eröffnet.

1843

Die alte Schule wird auf Abbruch verkauft.

1844

Die alte Schule wird abgebrochen.

1844

Die Orgel der alten Kirche wird von der Gemeinde Ersrode im Kurhessischen gekauft.

1845

1846

Die alte Kirche wird abgebrochen.

Die sog. „Engeren Stockhäuser Bürger“ richten eine eigene Schafherde ein und dingen auch einen Schäfer.

1846

1846

Das Fundament der neuen Kirche wird erbaut.


Im Herbst wird ein Volksleseverein gegründet, er hat an die 130 Mitglieder.

1847

Die Grundsteinlegung für die neue Kirche erfolgt am 10. Mai.

1848

Eine gewisse Unsicherheit herrscht in unserer Gegend, insbesondere durch Wilddieberei von kurhessischen Untertanen. Die Forstbehörde ist in erhöhter Wachbereitschaft.

1848

Für den 7. Juli wurde vom Gesindel ein Angriff auf das Schloß befürchtet. Zur Sicherung war im nahen Wald ein Kommando bereitgestellt Um nicht aufzufallen und keine Herausforderung gegen die Menschen zu bedeuten war es unter dem Vorwand getarnt, ein Streifzug gegen die Wilddiebe sei geplant.

1849

1853

Am 1. November wird die Kirche feierlich geweiht.


Eine Gemeinde-Schäferei wird ins Leben gerufen, die Schäferei-Ordnung wird beschlossen.

1854

Stockhausen schließt einen weiteren Vergleich mit den Riedeseln über das Jahrholz.

1866

Die erste Renovierung der neuen Kirche wird durchgeführt.

1872

2. September, an der Bärenmauer wird zum ersten mal das Sedansfest gefeiert.

1873

16. Oktober, bei Heinrich Weinberger wird eine Kaiserliche Postagentur eingerichtet.

1874

15. Februar , in der Gastwirtschaft Eidmann wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

1877

6. Juni, ein Blitzeinschlag in den Kirchturm macht eine Reparatur notwendig.

1877

25. August, der Telegraph wird in Dienst gestellt.

1878

Dachrinnen und eine Blitzschutzanlage werden an die Kirche angebracht.

1880

Gründung der Spar- und Darlehnskasse

1881

Juli, die fahrende Landpost wird eingerichtet.

1883

Großbrand, der die Anwesen von Langes und die Gastwirtschaft Eidmann zerstörte.

1889

Gründung des Obst- und Gartenbauvereins am 15. Mai, erster Vorsitzender ist Johannes Oestreich 6.

1890

Eine große Reparatur der Kirche wird fällig.

1893

Bau einer zweiten Schule für die erste Klasse, die bisherige Schule war von Anfang an zu klein bemessen.

1893

Die Anwesen Schusterbeiesch und Kieheiches werden ein Raub der Flammen.

1894


1894


Am 15. Februar wird das neue Schulhaus eingeweiht.

12. Dezember, Lehrer Weitzel gründet mit 65 Ortsbürgern den „Männerchor Stockhausen“.

1899

29. März, großer Brand von Stockhausen.

1900

Im Frühjahr gründet Lehrer Weitzel auch den gemischten Chor, er leitet beide.

1901

Am 1. November, die Bahnstrecke Lauterbach – Grebenhain wird eröffnet. Nächster Bahnhof ist Rixfeld. Die Post mußte dort von der Bahnpost abgeholt werden.

1905

Bohrungen bei einer Bohrtiefe von 630 Metern an der Utzbach an der Straße nach Müs ergeben den Befund, daß hier die Bundsandsteinschicht 515 Meter stark ist, darunter wurden Kalisalze gefunden.

1905

Pfarrer Lenz gründet den Posaunenchor.

1908

Zwei neue Kirchenglocken werden angeschafft, die jedoch im ersten Weltkrieg wieder abgegeben werden.

1910

Auch der Kirchenchor wird durch Pfarrer Lenz gegründet.

1911

20.Mai, Brand im Niederndorf, Hof Muth durch Blitzschlag.

1912

April, die Wasserleitung wird gebaut mit einem Hochbehälter und 34 Hydranten.

1913

Durch die Neuanschaffung der heutigen Orgel und den ersten Einbau einer Warmluftheizung wurde eine weitere Renovierung der Kirche erforderlich.

1918


Stockhausen gehört nun zum Volksstaat und nachdem das Land Groß-Hessen am Preußischen Widerstand nach dem zweiten Weltkrieg gescheitert ist zum Lande Hessen.

1920

In Stockhausen wird eine Krankenpflegestation gegründet

1920

Der Sportverein SVS wird am 5. Juni gegründet, 1927 löst er sich wieder auf.

1922

Einweihung der Gedenkstätte der Gefallenen des ersten Weltkrieges.

1923

11. November, ein Krankenpflegeverein wird gegründet.

1925

Der Saal Becker wird eingeweiht.

1925

März, die „elektrische Fernleitung“ (Strom) wird gebaut.

1926

 

Gründung des Schützenvereins.

1926

27. Juni Gründung eines Frauenvereines, 120 Frauen treten in der konstituierenden Sitzung ein, Pfarrer Bernbeck wird erster Vorsitzender.

1927

Wir erhalten wieder zwei neue Kirchenglocken.

1938

Am 20. Mai, wird der Verein Kleinkinderschule- und Krankenpflegestation e.V. ins Leben gerufen.

1939

13. Oktober, Brand in der Mühle.

1940

20. Mai, die Feuerwehr erhält eine Motorspritze.

1943

Am 8. Januar werden erneut, jetzt drei Kirchenglocken beschlagnahmt.

1943

20. Mai, viele Männer sind im Krieg, so wird notgedrungen eine Mädchen-Gruppe der Feuerwehr gebildet.

1945

29. März die Kriegsfront passiert Stockhausen. Zwei Scheunen im Niederndorf brennen ab.

1946

Neugründung des Sportvereins, erster Vorsitzender wird Heinrich Rauber.

1947

Eine Ortsgruppe des Verbandes der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands unter Vorsitz von Hermann Christoph wird gegründet.

1949

Zum hundertjährigen Bestehen wird die Kirche renoviert.

1950

24. Mai, die drei fehlenden Kirchenglocken werden durch neue ersetzt.

1952

Die Lagerhalle der Raiffeisen-Genossenschaft wird gebaut.

1952

14. September, eine Ehrentafel für Ferdinand Briegleb wird in einer Gedenkfeier vom VHC am Pfarrhaus angebracht.

1956


Die Warmluftheizungsanlage der Kirche wird grundlegend geändert und im Jahre 1963 von Koks auf Öl umgestellt.

1959

Der neue ev. Kindergarten wird gebaut (An- und Umbau).

1963

bis 1968 wird die Flurbereinigung durchgeführt. Alle Brücken werden neu gebaut. Die Wiesenwegbrücke wird gebaut.

1963

Die Gefriergemeinschaft wird am 11. Januar gegründet.

1965

Der Kindergarten wird nochmals, um einen zweiten Gruppenraum erweitert.

1966

Die vorhandene Kirchturmuhr (Baujahr 1865) wird durch eine neue ersetzt.

1968

17. Februar, Wiedergründung des KK Schützenvereins, erster Vorsitzender ist Herr Baron Kurt-Joachim Riedesel Freiherr zu Eisenbach.

1969

Der Verkehrsverein wird gegründet

1970

Neubau des Bankgebäudes der Spar- und Darlehnskasse.

1972

August, Stockhausen wird nach Herbstein eingegliedert

1974

Gründung des Landfrauenvereins.

1978

und 1979 Bau des KK-Schießstandes am Weinberg.

1980

6. und 7. Mai, Warnstreik der Stockhäuser Eltern: „Rettet die Schule, laßt die Schule im Dorf.“

1983

17. August, Wolkenbruch, Keller wurden leer gepumpt und Geröll und Schlamm von der Haupt- und Nebenstraßen entfernt.

1984

Bau des Schützenhauses am Weinberg.

1986

Umfangreichste Kirchenrenovierung.

1987

Wiedereinweihung der vollständig renovierten Kirche.

1990

und 1991, der Kindergarten wird vollständig umgebaut und erweitert.

1992

4. Juli, die Feuerwehr erhält ein neues Löschfahrzeug.

1993

und 1994, großer Ausbau des Bankgebäudes der Spar- und Darlehnskasse Stockhausen.

1994

Der Turmhelm der Kirche wird in einer spektakulären Aktion gegen einen neuen ausgetauscht.

1999

Der Friedhof wird umfangreich erneuert, neue Wege und eine Hangstufenbefestigung angelegt.

1999

Ein neuer Wasserhochbehälter wird gebaut und eingeweiht.