Zeittafel von Stockhausen
ca. 1800 v. Chr. |
bis 800 v. Chr. In der Bronzezeit ist unsere Gegend schon besiedelt. Funde von Grabbeigaben aus den zahlreiche Hügelgräbern, die rund um unser Dorf verteilt sind stammen aus dieser Zeit. |
ca.1200 v. Chr. |
Zur sog. Hochbronzezeit hatte auch die Hügelgräberkultur ihren Höhepunkt erreicht. |
ca. 900 v. Chr. |
Um 900 v. Chr. War die Besiedelung enger geworden und an die Stelle der einzelnen Hügelgräbern traten nach und nach die Urnenfelder. |
ca. 800 v Chr. |
Ungefähr zu dieser Zeit kommen die Kelten in unsere Gegend.. |
ca. 160 |
Beginn der Germanischen Völkerwanderung |
ca. 400 |
Bis 600 aus der eigentlichen Germanischen Zeit finden wir in unseren Wäldern keine Grabhügel, aber zahlreiche ehemalige Wohnstellen, sog. „Wohnpodien“. |
ca. 310 |
Die Völkerwanderung kommt zur Ruhe. |
ca. 350 |
Beginn der Besiedlung der Wetterau und des Vogelsbergs durch die Chatten. Die Alemannen werden nach Süden gedrängt, die Chatten gehen als Hauptstamm in den zweiten großen germanischen Bund, den Franken über. |
ca. 500 |
Bis etwa 500 lebte die keltische Bevölkerung in unserem Dorf, die jetzt von nachdrängenden Germanen vertrieben wird. |
ca.501 |
Nach 500 drangen die Germanenstämme der Chatten in das Vogelsberggebiet ein, sie folgten den Fluß und Bachläufen, rodeten die Sumpfwälder und gründeten vermutlich unser Dorf auf seinem heutigen Platz. |
ca. 600 |
In Fulda besteht ein fränkischer Königshof, zu dem die Umgegend gehört. |
ca. 700 |
Um diese Zeit wird der fränkische Königshof in Fulda, vermutlich durch einen Einfall der Sachsen, zerstört. |
743 |
Der fränkische Hausmeier Karlmann schenkt Bonifatius das Gebiet um Fulda („Eihloha“), für die Gründung eines Klosters. |
744 |
Am 12. März wird das Kloster Fulda durch Abt Sturmius gegründet. |
812 |
und 822 in der Kirchspielbeschreibung der Kirche Großenlüder wird der Molkenborn und der Stickelstein (Stekkentenstein) genannt. |
um 850 |
In der Gegend herrscht eine große Hungersnot. |
1012 |
König Heinrich II. schenkt dem Kloster Fulda den alten Bannforst (Wildbann) Zunderhardt (zwischen Moos und Schlitz), damit auch unser Gebiet. |
vor 1200 |
Aus der Zeit vor diesem Datum ist ein Taufstein vorhanden, dieser steht jetzt wieder in der Kirche. Er war einst ausgemustert und diente sogar im Pfarrstall als Pferdetränke, stand dann auch einmal im Pfarrgarten als Blumentopf. |
16.5.1287 |
Erste Erwähnung von Stockhausen: zur Gründung des Klosters Blankenau werden auch Güter und Einkünfte, die in Stockhausen liegen gestiftet. |
1296 |
Vermachen Syffridus, Miler de Eysenbach und seine Gattin Alkeidis ihre Güter, u. a. eine Mühle zu Stockhausen dem Kloster Blankenau, die Ländereien waren das Leibgeding (Aussteuer) der Ehefrau gewesen. |
1296 |
Stockhausen ist fuldisches Gericht. Zum Gericht gehören Stockhausen, Rixfeld, Schadges, Niederndorf, Vietmes, Bedelsdorf, Dankenrod, Gerwigesdorf, Brüglos, Richolfes und Rispach. |
1312 |
Mechttildis, die Witwe Traboldthos von Eisenbach vermacht dem Kloster zu Blankenbau ihr Dorf Rispach (Wüstung bei Stockhausen) und den Reisberg. |
1324 |
In einem Schreiben von Fürstabt Heinrich VI. wird Kirchstockhusen genannt. Demnach befand sich in Stockhausen nachweislich seit dem 14. Jahrhundert eine Kirche |
1361 |
Diese Jahreszahl stand auf dem Turm der alten Kirche der in diesem Jahr für die damals schon vorhandene Kirche neu erbaut wurde. |
1395 |
29. Juni. Laut Schenkungsurkunde erhält das Kloster Blankenau von Röhrich von Eisenbach die Eisengruben im Gericht Stockhausen. Der Eisenfundort war am Arnberg (Ahornberg), dem heutigen Reisberg und im Stickelstein. |
1405 |
23. Juni, die Schenkung wird mit einem „Frischwasser“, der Nente in der Nähe von Rispach erhöht. |
1428 |
Seit 1428 tragen die Riedesel das Gericht Stockhausen als fuldisches Lehen. Vorher gehörte Stockhausen zu Fulda. |
1428 |
Mit dem Tode des Ritters Röhrich war der Mannesstamm derer von Eisenbach ausgestorben. Der Ehevertrag seiner Tochter Margaretha von Röhrenfurt mit dem Ritter Hermann Riedesel wurde am 17. Januar geschlossen. Die Herrschaft der Riedesel begann. |
1441 |
10. Februar, der Abt von Fulda gibt an Hermann Riedesel das Patronatsrecht über die Kirche zu Lauterbach und die Stiftungsgüter zu Stockhausen, Ilbeshausen, Landenhausen, Salzschlirf und Schlechtenwegen zum Lehen (im sog. Besserungs-brief). |
1465 |
bis 1471, Anspannungen zwischen den Riedeseln und dem Abt von Fulda lösen die große fuldische Fehde aus. Gegenseitig schädigt man sich durch Mord, Raub, Brand, Gefangennahme usw. Manche Dörfer und Weiler gingen in Flammen auf und wurden dem Erdboden gleich gemacht, so auch die Orte Bedelsdorf, Gersdorf, Niederndorf, Rissbach, Bruwels und Richolfes, die danach alle wüst lagen. |
1467 |
Wegen der Lehenshoheit bricht die Riedeselsche Fehde gegen den Abt von Fulda aus. Sie wird mit großer Härte geführt und trifft hauptsächlich die gegenseitigen Untertanen, mit Ausnahme der Dörfer, in denen beide Parteien Besitzungen haben (gemengte Güter), so wird auch Stockhausen weitgehend verschont. |
1467 |
7. Juni, auf bitten der Äbtissin von Blankenau bleiben die Dörfer Blankenau und Stockhausen (war ja fuldisches Lehen) neutral, so daß beide vor der Verwüstung verschont blieben |
1471 |
Am 29. Oktober wird Friede geschlossen. Der erste Fuldische Schenkbrief für Hermanns Söhne weist Stockhausen als eigen genanntes Lehnsstück auf. |
1489 |
Hermann Riedesel war verschuldet und verpfändete das Dorf Stockhausen und die dort liegende Waldschmiede dem Abt von Fulda. |
1507 |
Da Hermann das Dorf Stockhausen am Herzen lag, löste er die Pfandschaft mit geliehenem Geld wieder ein. |
1524 |
Am 11. Mai: Die Schöffen weisen auf dem Gerichtsplatz unter der Linde in Stockhausen die Landscheidung aus und machten eine Grenzbegehung, diese geschah immer wieder in gewissen Abständen. |
1527 |
23. Oktober, wird der evangelische Pfarrer Kaspar Haun, vom Abt von Fulda seiner Stelle enthoben, es wurde wieder ein katholischer eingesetzt, da trennte Herrmann Riedesel seine Dörfer ab und wies sie Stockhausen zu, da hier das „göttlich Wort lauter und rein gepredigt werde“. Die Reformation im Gericht Stockhausen ist durchgeführt und die Lostrennung vom alten Glauben ist erfolgt. |
1527 |
Hermann Riedesel schafft so das Kirchspiel Stockhausen, mit den Orten Altenschlirf, Rixfeld, Schadges, Steinfurt und Schlechtenwegen. |
1534 |
Das Kloster Blankenau führt Klage gegen die Riedesel, weil es durch diese aus acht jetzt wüsten Dörfern gedrängt wurde und die Riedesel deren Dorfbewohner genötigt hatten sich in Stockhausen anzusiedeln. Unser Dorf hat also sogar aus der Fehde an Bevölkerung zugenommen. |
1549 |
23. Juli, Fuldische fallen in Stockhausen ein, 40 Reiter und 600 Mann Fußvolk, be-setzen den Kirchhof, nahmen den Leuten das gemähte Gras von den Wiesen, pfändeten das Vieh im Ort und auf den Weiden. |
1558 |
bis 1563, Erbauung der Hermannsburg durch Adolf Hermann Riedesel im „Sumpf zu Stoghusen“, welche die Inschrift getragen haben soll: „Daß dieses Haus so närrisch leit, verschuld eitel Haß und Bosheit.“ Die Hermannsburg stand im heutigen oberen Schloßgarten hinter dem Platz, an welchem das neue Schloß erbaut wurde. Sie soll ein schönes, nicht sehr umfangreiches, zum Teil aus Holz gebautes „Schlösschen“ gewesen sein. Heute ist nur noch ein Kellergewölbe erhalten. |
1561 |
Hermann Riedesel kauft von den Kindern des verstorbenen Johann von Merlau die Hälfte und von Kraft Rau zu Holzhausen ein weiteres Viertel des Merlauschen Hofes zu Stockhausen. |
1565 |
Etwa um diese Zeit trat der erste evangelische Pfarrer Springelius Niger aus Herborn seinen Dienst in Stockhausen an. |
1565 |
Die Riedesel erlassen zur Einsparung von Holz eine „Holzordnung“, in jedem Dorf soll ein Gemeindebackhaus gebaut werden und die alten Backöfen sollen nur noch im Herbst zur Trocknung der Birnen benutzt werden. Das willkürliche Fällen von Bäumen oder das Aufhauen von Windfall wurde verboten. Dagegen soll jedes Hausgesäß jährlich zwei Klafter Brennholz erhalten usw. |
1569 |
Bis 1572 „Mutschierung“ des Riedesellandes, d. h. Aufteilung der bisherigen gemeinsamen Besitzungen und des Genusses von gemeinschaftlichen Stammgütern zwischen Adolf Hermann Riedesel und seinen beiden Vettern. |
1578 |
Am 22. Juni klagt Adolf Hermann Riedesel, seine Vettern würden ihm verbieten zu Stockhausen ein eigenes Gefängnis in Stockhausen zu bauen. |
1580 |
Die Kirchenuhr, der Taufkessel und die Glockenseile werden repariert. |
1582 |
14. Juli, Adolf Hermann Riedesel stirbt, mit ihm die Hermannsburger Linie der Ried-esel. Nach Adolf Hermanns Tod waren die hiesigen Bürger und Bauern den Junkern mit Eid und Pflicht ergeben, am 22. Juli fand eine Huldigung in Stockhausen an der Linde vor dem Kirchhof statt, wo die Leute neu verpflichtet wurden. |
1586 |
Der sog große Erbvertrag zwischen der Witwe Adolf Hermanns, Ursula Förtsch von Thurnau und den Vettern wird geschlossen. Die Hermannsburg fiel an die Vettern Johann VIII. und Volprecht II. |
1599 |
Die beiden Brüder machten sich gleich an die Wiederherstellung des schon am verfallen gewesenen schönen Gebäudes. Eine Inschrift auf einem Stein im großen Saal, die leider mit dem ganzen Bau verloren ist erinnerte daran (sie war in lateinischer Sprache, hier die deutsche Übersetzung): „Der hochheiligen Dreieinigkeit geweiht. Das Jahr 1563 ist mein Geburtsjahr. Mein Gründer war der edle und feste Adolf Hermann Riedesel zu Eisenbach, Erbmarschall zu Hessen. Als er gestorben war, wollte auch ich langsam sterben und als sein Gehäuse wie Trümmer zerspringen. Und ich wäre eingestürzt, wenn mir nicht unter den Nachfolgern, den Brüder Johann und Volpert desselben Geschlechts, die mir zu Hilfe kamen, neue Hölzer und Kernhölzer und Dächer und viele Zierde gegeben worden wäre; so werde ich als ständiges Denkmal für die Nachkommen bleiben, dass väterliche Eintracht nicht zu Grunde gehen lässt. Im Jahre des erneuten Heils 1599“ |
1599 |
Wurde in die Sakristei der Kirche eingebrochen und alle Altartücher gestohlen. |
1603 |
Von Heinrich Döll wird ein Gebäude für eine Schule gekauft und eingerichtet, in das die erste Freischule, als Tochter der Kirche einzieht. |
1609 |
Johann und Volprecht Riedesel stifteten für die Kirche zu Stockhausen ein Legat in Höhe von 1.110 Gulden. Das gesamte Geld wurde jedoch für Reparaturarbeiten verbraucht. |
1612 |
Die Pest herrscht in Stockhausen. |
1616 |
Wird an der Stelle der kleinen Kapelle zu dem heiligen Kreuze ein „Mauerschädel“ erwähnt, „Heilig Hauk“ genannt, der dann später wieder „Heilig Kreuz“ heißt. |
1623 |
Die Kirchenfenster mußten für 2 fl (Gulden) und 11 g (Gnacken) repariert werden, sie wurden von Bayrischen Soldaten eingeworfen. |
1626 |
8.000 Ulanen liegen acht Tage lang im Riedeselland, viele in Stockhausen und plündern das Dorf aus. |
1627 |
und 1628 hören wir von Zerstörungen im Pfarrhaus, Kirche und Schule, von Repa-raturen an Fenstern und Türen, die durch Beschädigungen der wilden Soldateska erforderlich werden. |
1631 |
bis 1632, mitten unter den Stürmen des Krieges wurde auf der Mauer des Kirchen-turmes ein Stück Mauer von 9 Fuß und ein neues Dach errichtet. |
1631 |
und 1632 werden Verheerungen von „Papenheimischen“ Truppen gemeldet. Auch „Tyllische“ Verbände müssen hier durchmarschiert sein, die furchtbar gehaust haben: Türen von Kellern, Scheunen, Kammern, Ställen wurden zerschlagen, die Kirche aufgerissen, Pferde hineingestellt, Glockenseile abgerissen und alles verwüstet. |
1634 |
am 19. Juli sollte das Holsteinische Regiment nach Stockhausen kommen, Johann und Volprecht Riedesel ritten ihm aber nach Schlitz entgegen und bewegen die Befehls-haber nach Blankenau ins Fuldische zu gehen, hierfür ist sogar „Schmiergeld“ geflossen. |
1634 |
25. September, früh am Morgen kommen die Kroaten, denen sich im fuldischen etwa 3000 Bürger und Bauern angeschlossen hatten, nach Stockhausen. Sie waren teils mit Musketen und Büchsen, teile mit Spießen, Stangen, Hellebarden und Äxten bewaffnet. Das Kriegsvolk plünderte nicht nur das Dorf, sondern auch die Hermannsburg aus und versuchten diese sogar in Brand zu stecken, was aber mißlang. |
1635 |
Der Pfarrer zieht ins Schulhaus, da Fenster und Türen am Pfarrhaus zerstört sind. Das Dorf hatte durch den 30jährigen Krieg fast 50 % an Menschenverlusten! |
1638 |
Viele Güter im Ort stehen leer, die Bewohner wurden durch das Kriegsvolk vertrieben oder kamen gar ums Leben. |
1649 |
Pfarrer Köhler schreibt einen Seufzer, wegen der andauernden Kriegsgefahr, ins Taufbuch: „Gott gebe uns ein gut newes Jahr und rett uns vor aller Gefahr!“ |
1655 |
Der Kirchhof besitzt ein Toden Beinhaus, die Kirche vermutlich schon eine Orgel. |
1655 |
Ein Schreiber berichtet, daß es um diese Zeit hier mehr Wölfe als Schafe gab. |
1658 |
Da nach 1650 mehrere gesegnete Jahre kamen, sind keine Hausarmen mehr im Dorf. |
1672 |
Altenschlirf, Schlechtenwegen und Steinfurt werden von der Stockhäuser Kirche getrennt und bilden mit Weidmoos und Nösberts eine eigene Kirche. |
1672 |
20. – 22. September lagert Kaiserliche Artillerie in Stockhausen. |
1678 |
An der Stelle, wo heute die Bärenmauer steht wird der letzte wild lebende Bär der Gegend erlegt. |
1684 |
Der Streit mit dem Kloster Blankenau über Landbesitzrechte auf Stockhäuser Gebiet wird durch Vergleich beendet. |
1687 |
Das Legat für die Kirche wurde neu gegründet durch Georg Riedesel in Höhe von 600 Gulden, durch immer neue Stiftungen wird das Legat bis zum Kirchenneubau auf 42.000 Gulden angewachsen. |
1701 |
Die alte Kirchenorgel wird einer Hauptreparatur durch den Orgelbauer Johannes Bien aus Blankenau unterzogen. |
1756 |
bis 1762, auch im siebenjährigen Krieg ist Stockhausen sehr mitgenommen worden und muß durch Einquartierung und Formagierung sehr leiden. |
1757 |
Vom 3. Dezember bis 2. März 1758 waren Teile des Reiterregiments „Gramont“ sowie Saarbrückische Volontäre in Stockhausen einquartiert, die am 5. November 1757 bei Roßbach von Friedrich dem Großen geschlagen worden waren. |
1759 |
Im Frühjahr wurde das Dorf mit „Hessen-Kasselischen“ und „Hannoverischen“ Truppen belegt. |
1759 |
Am 31. März lag sowohl in Stockhausen, wie auch in Schadges alle mit alliierten Truppen angefüllt. Hier war das Hauptquartier nebst Artillerie und drei Regimentern, dort lag eine Eskadron Tragoner von dem Prinzen Hollstein Gottorp. Diese übertriebene Einquartierung dauerte 13 Tage. |
1759 |
Mitte Mai begab sich der Samtschultheis Johann Christoph Trapp vom Gericht Stock- und Landenhausen in das alliierte Hauptquartier nach Ziegenhain wegen Begleichung der Foursagerechnungen. Am 26. Juni wurden 15.350 fl überwiesen. |
1760 |
Am 23. Juni ist erneut von Einquartierungen und starken Truppenbewegungen die Rede. |
1761 |
Das geringste und ärmste Gericht Stock- und Landenhausen hatte länger als zwei Monate zwei Kompanien Reiter in Quartier. Anfang Juni mußte es 20 Wagen und je zwei Paar Ochsen bespannt zum Transport des Magazins nach Fulda stellen. Dazu kamen dauernd starke Durchzüge. Zu allem Überfluß richtete am 15. Juni ein Wolkenbruch große Verwüstungen an. Die Pferde der Einquartierten Reiter standen, da es nicht so viele Ställe gab, nachts in den Gärten und fraßen die Bäume kahl. |
1761 |
und 1762, wird von einer „hitzigen“ Krankheit berichtet, die durch Einquartrierung eingeschleppt wurde. |
1762 |
Im Frühjahr flüchten die Bauern mit ihrem Vieh in den Wald um sich zu schützen. Weil diese Flucht unbegründet war wurden sie dafür bestraft. |
1762 |
21. und 22. Oktober, deutsche Truppen fouragieren in Stockhausen. |
1766 |
Stirb hier ein Kind von dem 5. hindurch passierenden Transport der aus verschiedenen Ländern des Deutschen Reiches nach Rußland emigrierender Kolonisten. Von hier zogen 46 Personen, Groß und Klein mit. Wäre nicht ein herrschaftliches Verbot erteilt worden, so wäre wohl das halbe Dorf entvölkert worden. Wie von den herrschaftlichen Emissarien zuverlässig berichtet wird sollen insgesamt 120.000 Personen ausgewandert sein, davon aber 20.000 schon auf der Reise gestorben sein. |
1772 |
und 1773 wird durch den Orgelbaumeister Wegmann aus Frankfurt eine neue Orgel gebaut. |
1773 |
Beträchtliche Verheerungen durch Hagelwetter, die gesamten Feldfrüchte werden vernichtet und das Kreuz am Kirchturm umgebogen. |
1774 |
Die Riedesel gewinnen den Prozeß um den Kartoffelzehnten. |
1774 |
Die Kirmesfeier wird von Bartholomäi (24. August) auf Simonis und Judä (28. Oktober) verlegt, weil dann die Ernte vorbei ist. |
1777 |
Wüteten die Blattern und rafften viele hinweg. |
1786 |
Die Gerichte Stock- und Landenhausen beschweren sich, weil sie viermal im Jahr Milizübungen durchführen müssen. |
1787 |
Das Gericht Stockhausen liegt mit dem Gericht Altenschlirf im Streit wegen eines Landstücks im Zweifelsgraben. |
1790 |
bis 1807 Erbauung des heutigen Schlosses. Ungefähr zu dieser Zeit ließen die Riedesel die ersten Tannen pflanzen. |
1795 |
Die Gemeinde verweigert der Herrschaft das Lehmfahren zu Bau einer Wirtschaft, auch gegen die Einsetzung eines Forstläufers wird protestiert. |
1803 |
Durch den Reichsdeputationshauptschluß erhielt Hessen-Darmstadt größere Landgebiete. Der Landgraf erhielt den Großherzogtitel. |
1805 |
Bisher wurden die Toten in Familiengräbern beerdigt, dieser Brauch wird eingestellt. |
1806 |
Nach der Medialisierung der riedeselischen Herrschaft kam Stockhausen zu Hessen und gehörte seit dem zum Großherzogtum Hessen. Nach und nach wurde es von der Feudalherrschaft der Riedesel losgelöst und in die hessische Verwaltung übernommen. |
1806 |
Am 4. August kam nachmittags um 5 Uhr ein französischer Kapitän und 90 Unter-offiziere im Eilmarsch von Schotten her um die Gerichtsorte Lauterbach, Altenschlirf und Stockhausen/Landenhausen zu besetzen. In der Nacht vom 26./27. September ziehen sie wieder ab. |
1810 |
Im Schloßpark wird das große Gewächshaus gebaut. |
1812 |
17 Söhne des Dorfes müssen zur Armee Napoleons einrücken, keiner von ihnen sieht die Heimat wieder. |
1812 |
Von Ende Dezember bis Oktober 1813 waren an Franzosen nacheinander 59 Offiziere, 94 Wachtmeister und 1.611 Mann abwechselnd in Stockhausen im Quartier, wohl zur Sicherung der An- und Abmarschwege. |
1813 |
Nach der Völkerchlacht bei Leipzig kommt Blücher auf seiner „Franzosenjagd“ durch die Gemeinde. |
1813 |
Am 1. November lagen 4.000 Mann russische Truppen in der Gegend. |
1814 |
Auch beim Rückmarsch russischer Abteilungen aus Frankreich ende Mai, anfangs Juni gab es Durchmärsche des 2. Russischen Armeekorps. |
1818 |
Am 11. Mai wir in Stockhausen Ferdinand Briegleb, der Dichter des Vogelsbergliedes geboren. |
1819 |
Am 13. April wird mit den Riedeseln ein Vergleich wegen des Deputatholzes geschlossen. |
1830 |
Wurde in die baufällig gewordene Kirche eine ganze neue Südwand eingezogen. |
1833 |
Die Südliche Wand der Kirche wird teilweise durch eine hölzerne ersetzt und die Decke, die während des Gottesdienstes knisterte wird abgestützt. |
1837 |
und 1838, wird die neue Schule im Herrschaftlichen Kutschergarten gebaut. |
1838 Â Â
 |
Am 16. Juli beschließt der Gemeinderat der beabsichtigten Errichtung einer Spar- und Leihkasse nicht beizutreten, da bereits eine Kreditleihkasse bei der Gemeinde besteht. Am 8. März wird der neue Friedhof eingeweiht. |
1841 |
Am 1. Pfingsttag ließ der Herr Erbmarschall die Kirche wegen Baufälligkeit schließen. |
1841 |
Am 6. Oktober wird eine Kleinkinderverwahranstalt eröffnet. |
1843 |
Die alte Schule wird auf Abbruch verkauft. |
1844 |
Die alte Schule wird abgebrochen. |
1844 |
Die Orgel der alten Kirche wird von der Gemeinde Ersrode im Kurhessischen gekauft. |
1845 1846 |
Die alte Kirche wird abgebrochen. Die sog. „Engeren Stockhäuser Bürger“ richten eine eigene Schafherde ein und dingen auch einen Schäfer. |
1846 1846 |
Das Fundament der neuen Kirche wird erbaut.
|
1847 |
Die Grundsteinlegung für die neue Kirche erfolgt am 10. Mai. |
1848 |
Eine gewisse Unsicherheit herrscht in unserer Gegend, insbesondere durch Wilddieberei von kurhessischen Untertanen. Die Forstbehörde ist in erhöhter Wachbereitschaft. |
1848 |
Für den 7. Juli wurde vom Gesindel ein Angriff auf das Schloß befürchtet. Zur Sicherung war im nahen Wald ein Kommando bereitgestellt Um nicht aufzufallen und keine Herausforderung gegen die Menschen zu bedeuten war es unter dem Vorwand getarnt, ein Streifzug gegen die Wilddiebe sei geplant. |
1849 1853 |
Am 1. November wird die Kirche feierlich geweiht.
|
1854 |
Stockhausen schließt einen weiteren Vergleich mit den Riedeseln über das Jahrholz. |
1866 |
Die erste Renovierung der neuen Kirche wird durchgeführt. |
1872 |
2. September, an der Bärenmauer wird zum ersten mal das Sedansfest gefeiert. |
1873 |
16. Oktober, bei Heinrich Weinberger wird eine Kaiserliche Postagentur eingerichtet. |
1874 |
15. Februar , in der Gastwirtschaft Eidmann wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet. |
1877 |
6. Juni, ein Blitzeinschlag in den Kirchturm macht eine Reparatur notwendig. |
1877 |
25. August, der Telegraph wird in Dienst gestellt. |
1878 |
Dachrinnen und eine Blitzschutzanlage werden an die Kirche angebracht. |
1880 |
Gründung der Spar- und Darlehnskasse |
1881 |
Juli, die fahrende Landpost wird eingerichtet. |
1883 |
Großbrand, der die Anwesen von Langes und die Gastwirtschaft Eidmann zerstörte. |
1889 |
Gründung des Obst- und Gartenbauvereins am 15. Mai, erster Vorsitzender ist Johannes Oestreich 6. |
1890 |
Eine große Reparatur der Kirche wird fällig. |
1893 |
Bau einer zweiten Schule für die erste Klasse, die bisherige Schule war von Anfang an zu klein bemessen. |
1893 |
Die Anwesen Schusterbeiesch und Kieheiches werden ein Raub der Flammen. |
1894
|
Am 15. Februar wird das neue Schulhaus eingeweiht. 12. Dezember, Lehrer Weitzel gründet mit 65 Ortsbürgern den „Männerchor Stockhausen“. |
1899 |
29. März, großer Brand von Stockhausen. |
1900 |
Im Frühjahr gründet Lehrer Weitzel auch den gemischten Chor, er leitet beide. |
1901 |
Am 1. November, die Bahnstrecke Lauterbach – Grebenhain wird eröffnet. Nächster Bahnhof ist Rixfeld. Die Post mußte dort von der Bahnpost abgeholt werden. |
1905 |
Bohrungen bei einer Bohrtiefe von 630 Metern an der Utzbach an der Straße nach Müs ergeben den Befund, daß hier die Bundsandsteinschicht 515 Meter stark ist, darunter wurden Kalisalze gefunden. |
1905 |
Pfarrer Lenz gründet den Posaunenchor. |
1908 |
Zwei neue Kirchenglocken werden angeschafft, die jedoch im ersten Weltkrieg wieder abgegeben werden. |
1910 |
Auch der Kirchenchor wird durch Pfarrer Lenz gegründet. |
1911 |
20.Mai, Brand im Niederndorf, Hof Muth durch Blitzschlag. |
1912 |
April, die Wasserleitung wird gebaut mit einem Hochbehälter und 34 Hydranten. |
1913 |
Durch die Neuanschaffung der heutigen Orgel und den ersten Einbau einer Warmluftheizung wurde eine weitere Renovierung der Kirche erforderlich. |
1918 |
Stockhausen gehört nun zum Volksstaat und nachdem das Land Groß-Hessen am Preußischen Widerstand nach dem zweiten Weltkrieg gescheitert ist zum Lande Hessen. |
1920 |
In Stockhausen wird eine Krankenpflegestation gegründet |
1920 |
Der Sportverein SVS wird am 5. Juni gegründet, 1927 löst er sich wieder auf. |
1922 |
Einweihung der Gedenkstätte der Gefallenen des ersten Weltkrieges. |
1923 |
11. November, ein Krankenpflegeverein wird gegründet. |
1925 |
Der Saal Becker wird eingeweiht. |
1925 |
März, die „elektrische Fernleitung“ (Strom) wird gebaut. |
1926 Â |
Gründung des Schützenvereins. |
1926 |
27. Juni Gründung eines Frauenvereines, 120 Frauen treten in der konstituierenden Sitzung ein, Pfarrer Bernbeck wird erster Vorsitzender. |
1927 |
Wir erhalten wieder zwei neue Kirchenglocken. |
1938 |
Am 20. Mai, wird der Verein Kleinkinderschule- und Krankenpflegestation e.V. ins Leben gerufen. |
1939 |
13. Oktober, Brand in der Mühle. |
1940 |
20. Mai, die Feuerwehr erhält eine Motorspritze. |
1943 |
Am 8. Januar werden erneut, jetzt drei Kirchenglocken beschlagnahmt. |
1943 |
20. Mai, viele Männer sind im Krieg, so wird notgedrungen eine Mädchen-Gruppe der Feuerwehr gebildet. |
1945 |
29. März die Kriegsfront passiert Stockhausen. Zwei Scheunen im Niederndorf brennen ab. |
1946 |
Neugründung des Sportvereins, erster Vorsitzender wird Heinrich Rauber. |
1947 |
Eine Ortsgruppe des Verbandes der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands unter Vorsitz von Hermann Christoph wird gegründet. |
1949 |
Zum hundertjährigen Bestehen wird die Kirche renoviert. |
1950 |
24. Mai, die drei fehlenden Kirchenglocken werden durch neue ersetzt. |
1952 |
Die Lagerhalle der Raiffeisen-Genossenschaft wird gebaut. |
1952 |
14. September, eine Ehrentafel für Ferdinand Briegleb wird in einer Gedenkfeier vom VHC am Pfarrhaus angebracht. |
1956 |
Die Warmluftheizungsanlage der Kirche wird grundlegend geändert und im Jahre 1963 von Koks auf Öl umgestellt. |
1959 |
Der neue ev. Kindergarten wird gebaut (An- und Umbau). |
1963 |
bis 1968 wird die Flurbereinigung durchgeführt. Alle Brücken werden neu gebaut. Die Wiesenwegbrücke wird gebaut. |
1963 |
Die Gefriergemeinschaft wird am 11. Januar gegründet. |
1965 |
Der Kindergarten wird nochmals, um einen zweiten Gruppenraum erweitert. |
1966 |
Die vorhandene Kirchturmuhr (Baujahr 1865) wird durch eine neue ersetzt. |
1968 |
17. Februar, Wiedergründung des KK Schützenvereins, erster Vorsitzender ist Herr Baron Kurt-Joachim Riedesel Freiherr zu Eisenbach. |
1969 |
Der Verkehrsverein wird gegründet |
1970 |
Neubau des Bankgebäudes der Spar- und Darlehnskasse. |
1972 |
August, Stockhausen wird nach Herbstein eingegliedert |
1974 |
Gründung des Landfrauenvereins. |
1978 |
und 1979 Bau des KK-Schießstandes am Weinberg. |
1980 |
6. und 7. Mai, Warnstreik der Stockhäuser Eltern: „Rettet die Schule, laßt die Schule im Dorf.“ |
1983 |
17. August, Wolkenbruch, Keller wurden leer gepumpt und Geröll und Schlamm von der Haupt- und Nebenstraßen entfernt. |
1984 |
Bau des Schützenhauses am Weinberg. |
1986 |
Umfangreichste Kirchenrenovierung. |
1987 |
Wiedereinweihung der vollständig renovierten Kirche. |
1990 |
und 1991, der Kindergarten wird vollständig umgebaut und erweitert. |
1992 |
4. Juli, die Feuerwehr erhält ein neues Löschfahrzeug. |
1993 |
und 1994, großer Ausbau des Bankgebäudes der Spar- und Darlehnskasse Stockhausen. |
1994 |
Der Turmhelm der Kirche wird in einer spektakulären Aktion gegen einen neuen ausgetauscht. |
1999 |
Der Friedhof wird umfangreich erneuert, neue Wege und eine Hangstufenbefestigung angelegt. |
1999 |
Ein neuer Wasserhochbehälter wird gebaut und eingeweiht. |